Kirche, Gebäude und Einrichtungen

Pfarrhaus

Im nord-westlichen Bereich des Gemeindegrundstücks befindet sich das "Pfarrhaus". Hier ist auch das Gemeindebüro untergebracht.

 

 

 

 

 

Über den Bau des Pfarrhauses wird während der Amtszeit von Pfarrer Becker berichtet:

Sobald Baukau eigene Pfarrei geworden war und eigene Vermögensverwaltung besaß (vom 01. Oktober 1901), wurde der Bau eines Pfarrhauses in Aussicht genommen. Zur Tilgung der Schulden von 36.000 Mark an die Muttergemeinde wie für den beabsichtigten Pfarrhausbau wurde eine Anleihe von 70.000 Mark von der Landesbank aufgenommen. Was von dieser Summe nicht für den Bau des Pfarrhauses verbracht wurde, sollte für die innere Einrichtung und Ausstattung der Kirche sein. Am 04. Juli 1902 wurde der Bau des Pfarrhauses beschlossen.

Das Pfarrhaus muß ja der Ort sein, an dem sich alle Pfarrangehörigen in Freud und Leid bei ihrem Pfarrer einfinden können. Es ist das "Vaterhaus" der Gemeinde. So wurde der Neubau denn nach den Plänen des Architekten Lohmann aus Recklinghausen im Jahre 1903 von dem Bauunternehmer Josef Postert für rund 30.000 Mark fertiggestellt.

Ein späterer Chronist bemerkt dazu:

Wenn das Haus nach außen hin einen guten Eindruck macht, so ist es doch sehr unpraktisch gebaut und entspricht nicht den Anforderungen eines zeitgemäßen Pfarrhauses.

Im Jahre 1952 wurde das Pfarrhaus renoviert, denn:

Durch die Abnutzung des Pfarrhauses im Laufe von vielen Jahren und durch die Kriegsschäden - besonders gegen Ende des Krieges - die infolge der Schwierigkeiten im Baugewerbe während des Krieges und in der Nachkriegszeit und der Geldabwertung nicht behoben werden konnten, war eine gründliche Renovierung des Pfarrhauses notwendig geworden. Der Kirchenvorstand beschloß deshalb von sich aus, das ganze Pfarrhaus vom Keller bis zum Dach zu überholen. Man versuchte, den feuchten Keller durch eine Kanalisation trocken zu legen - der Versuch ist nicht gelungen. Im Dachgeschoß wurden zwei Mansardenzimmer neu eingerichtet. Außerdem wurden Rohre für eine neue Heizungsanlage eingebaut. Ofen und Heizkörper sollen später angelegt werden.

Am Sonntag, dem 02. März 1958, wurde die Gemeinde über den notwendigen Neubau eines Pfarrhauses wie folgt informiert: Da das alte Pfarrhaus durch Feuchtigkeit, Fäulnis und Schwamm so stark angegriffen ist, dass es in den nächsten Jahren immer mehr verfallen und schließlich einsturzgefährdet würde, sah sich der Kirchenvorstand gezwungen, einen Neubau zu planen. Die Baupolizei hat den Zustand des Hauses geprüft und jetzt schon zum Teil für unbewohnbar erklärt. Die Erzbischöfliche Behörde hat eine grundlegende Änderung für notwendig gehalten und den Neubau genehmigt und den weitaus größten Teil der Baukosten übernommen. Anfang September konnte das neue Pfarrhaus bezogen werden, das ca. 1 bis 1,5 Meter hinter dem alten Haus errichtet wurde. Im neuen Haus wurde auch eigens das Pfarrbüro mit Nebenraum eingerichtet.

Anläßlich der Übernahme der Pfarrstelle im Oktober 1977 durch Pfarrer Beckmann sollte das Pfarrhaus renoviert werden.

Da die vorgesehene Pfarrhausrenovierung noch auf die bischöfliche Genehmigung warten musste, bezog der Pfarrer mit seiner Haushälterin vorläufig die untere Vikars-Wohnung, Bismarckstraße 74a, die freigeworden war, da die zweite Vikarstelle mit dem Stellenantritt des neuen Pfarrers nicht mehr besetzt wurde.

Im Mai 1979 kann der Pfarrer mit seiner Haushälterin Frau Heilken ins Pfarrheim umziehen. Der Umbau hatte vor allem den Zweck, die Diensträume im Erdgeschoß zu Lasten der Privatwohnung des Pfarrers zu erweitern. Interessant ist, das im Zuge der Baumaßnahmen acht bisherige Fenster zugemauert werden. Da die bischöfliche Behörde für den Umbau eine finanzielle Höchstgrenze festgesetzt hat, können weitere eigentlich notwendige Renovierungen nicht mehr ausgeführt werden, zum Beispiel eine umfassende Wärmedämmung, die Erneuerung der Heizung u.a.

Die Wärmedämmung, die Erneuerung der Heizung u.a. wurden bei der Renovierung 1995/96 vorgenommen.

 


Der Text dieser Seite von Herrn Georg Schumacher wurde in leicht bearbeiteter Form aus der Festschrift "100 Jahre St.-Marien-Gemeinde Herne-Baukau 1896-1996" entnommen.

Der blaue Text wurde entnommen aus:
Chronik Geschichte der Pfarrei Herne-Baukau (maschinenschriftliches Exemplar), Pfarrarchiv

Der grüne Text wurde entnommen aus:
Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung der St.-Marien-Kirche zu Herne in Westfalen am 23. Juli 1949