Kirche, Gebäude und Einrichtungen

Nordfriedhof

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die St. Marien-Kirche steht in Sichtweite des Friedhofs

Der Baukauer Friedhof, auch Nordfriedhof genannt, wurde als kommunaler Friedhof im Jahre 1898 angelegt.

Im Herner Anzeiger war 1934 zu lesen: "Nachdem vorher die Gemeindemitglieder auf den Friedhöfen ihrer Kirchengemeinden bestattet worden waren, wurde damals ein 2,5 Hektar großes Gelände, der jetzige Nordfriedhof [von Bauer Lackmann] gekauft und im gleichen Jahre der Benutzung übergeben. Die Konfessionen erhielten gesonderte Abteilungen."

Als im Jahre 1906 der erste Pfarrer der Mariengemeinde, Franz Becker stirbt, wird er in der neu eingerichteten Priestergruft beigesetzt. Auch Grabdenkmal stammt aus dieser Zeit.

Die Gemeinde Baukau hat ihrem ersten Pfarrer ein dankbares Andenken bewahrt; Hunderte von hl. Messen wurden für den verstorbenen Pfarrer bestellt und aus freiwilligen Sammlungen für ungefähr 1.000 Mark ein Grabdenkmal besorgt. Industriekulisse im Hintergrund
Grabpflege

Dann lässt die Gemeindemitglieder im Oktober 1989 die Pressemitteilung aufschrecken, dass auf diesem Friedhof nach dem Gutachten des Geologischen Landesamtes Krefeld wegen ungünstiger Bodenbeschaffenheit keine Erdbestattungen mehr möglich seien. In dem erwähnten Gutachten wird festgestellt, dass nur 1,40 m unter der Erdoberfläche die Gräber voll Wasser stünden, was den Verwesungsprozeß verhindere. Außerdem würde das Grundwasser verunreinigt.

Alle Erdbestattungen wurden in der Folgezeit mit wenigen Ausnahmen - bei vorhandenen Gruften - auf dem Friedhof an der Wiescherstraße vorgenommen. Beide Baukauer Gemeinden reagieren sofort. Grablichter zu Allerheiligen
Friedhofskapelle Anfang November beginnt eine Bürgerinitiative, die von beiden Baukauer Kirchengemeinden getragen wird, eine Unterschriftenaktion gegen die Schließung des Baukauer friedhofes. Innerhalb weniger Wochen kommen ca. 2.700 Unterschriften zusammen, die von den Pfarrern Bobe (ev.) und Beckmann am 28.11.1989 im Rathaus Bürgermeister Opalka übergeben werden, der sie an den Beschwerdeausschuß des Rates weiterleitet. Die Schließung des Friedhofs war durch die Stadtverwaltung verfügt worden. ...
Nach 4-jährigem Kampf wurden ab 1993 wieder Erdbestattungen vorgenommen, nachdem die Stadt aufgrund der andauernden Proteste umgeschwenkt und ein großangelegtes Sanierungsprogramm für den Friedhof eingeleitet hatte.

Auch ein anderes Friedhofsthema beschäftigte die Kirchengenmeinden und die Öffentlichkeit: Im Rahmen einer Renovierung der Baukauer Friedhofskapelle sollte nach Entfernung des bisherigen Holzkreuzes kein neues Kreuz in der Kapelle angebracht werden. Vielmehr wurde ein von vielen abgelehntes Wandbild, das Geburt, Leben und Tod darstellen soll, an der Rückwand angebracht. Auch hier bedurfte es entscheidener Proteste beider Kirchengemeinden und der Öffentlichkeit, bis die Stadtverwaltung einlenkte und 1994 ein neues schmiedeeisernes Kreuz aufstellte.

Durch diese Initiativen konnte der Baukauer Friedhof als Begräbnisstätte erhalten bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Großes Kreuz

Priestergräber